Öffentlicher Verkehr – Unsere Ideen für Simmering
Simmering ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Während Zentralsimmering mit der U3 optimal an den ÖV angebunden ist, gilt das für Kaiserebersdorf nicht. Bim- und Buslinien bedienen auf Grund der weniger kompakten Siedlungsstruktur nur die Hauptachsen, sodass längere Fußmärsche notwendig sind. Obgleich der Motorisierungsgrad für ganz Simmering mit 37 Pkw/100 Einwohner im Wiener Durchschnitt liegt, weist er in den äußeren Bezirksteilen deutlich höhere Werte (bis zu 45 Pkw/100 Einwohner) auf.
Wir fordern ein verkehrsträgerübergreifendes Verkehrskonzept für Simmering, welches das weitere Wachstum des Bezirks und die Klimaschutzziele auf Bundes- und Landesebene berücksichtigt und insbesondere die Anbindung von Kaiserebersdorf verbessert. Nicht nur die Verbindung ins Zentrum muss gestärkt werden, sondern wegen der geplanten Ausdehnung des Parkpickerls auch die kleinregionale Verknüpfung mit dem Umland zur Verbesserung der Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen in Simmering.
S-Bahn
Die S-Bahn ist in Wien und speziell in Simmering ein wesentlicher Bestandteil des hochrangigen ÖV-Netzes. Die notwendige Infrastruktur ist vorhanden oder vergleichsweise kostengünstig herstellbar. Wir fordern für Simmering:
- S7: Halt der beschleunigten Verstärkerzüge auch in der Station Geiselbergstraße (starkes Bevölkerungswachstum), mittelfristig 15-Minuten-Takt zur besseren Anbindung Kaiserebersdorfs
- S80: so rasch wie möglich 15-Min-Takt (geplant für 2026/27); Ausbau S-Bahn-Station Haidestraße, Errichtung einer neuen Haltestelle „Gräßlplatz“
- S60: Barrierefreier Umbau der S-Bahn-Station Grillgasse, Radabstellanlage
- S-Bahn-Bypass: Führung von Zügen auf der Strecke Mistelbach/Gänserndorf-Stadlau-Simmering-Hauptbahnhof zur Entlastung der Stammstrecke und besseren Anbindung von Simmering an die Gebiete nördlich der Donau
U-Bahn
Eine Verlängerung der U3 Richtung Kaiserebersdorf ist grundsätzlich wünschenswert, aber es gilt zu beachten:
- Das derzeitige Ausbaukonzept der Wiener U-Bahn umfasst nur die U2 und U5. Die Baupläne erstrecken sich bis in das Jahr 2028. Selbst wenn man sofort eine U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf beschließt, ist eine Realisierung vor 2035 kaum realistisch. Bis dahin braucht es kurzfristig wirksame Zwischenkonzepte, wie Kaiserebersdorf mit Öffis gut versorgt werden kann.
- Eine U3-Verlängerung wird von Seiten der Bezirkspolitik gerne als „eierlegende Wollmilchsau“ verkauft, die alle Probleme löst, aber Fragen bleiben dennoch: Soll die U-Bahn entlang der Simmeringer Hauptstraße fahren und den Zentralfriedhof bedienen, oder doch besser der Kaisereberdorfer Straße folgen mit ihren großen Wohnhausanlagen? Soll sie zum Leberberg abbiegen oder geradeaus nach Schwechat fahren? Will der Bezirk die massive Wohnbautätigkeit, die bis jetzt jede U-Bahn-Verlängerung nach sich gezogen hat?
Bim und Bus
- Linien 11/71 Kaiserebersdorf: Bessere Abstimmung am Sa Morgen/So Morgen, wenn nur die Linie 71 nach Kaiserebersdorf fährt und am Enkplatz umgestiegen werden muss zur Linie 11.
- Verkehrskonzept Kaiserebersdorf: Einführung von Anrufsammeltaxis abends (evtl. auch am Wochenende). Diese vermeiden unnötigen Busverkehr in dünn besiedelten Grätzln und bringen die Fahrgäste auch direkt bis vor die Haustür, was das Sicherheitsgefühl stärkt.
- Anbindung Schwechat: 71A: kurzfristig Wiedereinführung 10-Min-Takt; Langfristig Ersatz durch Tram nach Schwechat gemäß Konzept der Wiener Linien.
- 71B: Hst. Kaiserebersdorf: Bessere Beleuchtung, Unterstand
- 69A: Beschleunigung Sonnwendviertel. Viele Ampeln bremsen den Bus aus und verhindern einen qualitätsvollen Fahrplan.
- 79A/B: Dichtere Intervalle und Betrieb zwischen Kaiserebersdorf und Freudenau auch am Sonntag zu Anbindung des Naherholungsgebiets Donauinsel
- Neue Busverbindung St. Marx-Gasometer-Haidestraße S80 zur Erschließung der Wohngebiete im Gasometervorfeld und Campus Rappachgasse