Wer pflanzt uns? – Der lange Weg zu Stadtbäumen

Doch warum geht das nicht so einfach?

Spoiler: Es hat oft mit technischen Gründen zu tun und viel zu oft mit mangelndem politischen Willen.


Straßen sind voll mit sogenannten Einbauten wie Kanal, Wasserleitung, Telefon- und Datenleitungen, Gas, Strom und Fernwärme. Das Finden einer freien Fläche für neue Bäume wird dadurch oft behindert. Zudem muss ein Mindestabstand zu diesen Leitungen eingehalten werden oder diese müssen durch eine Schutzverrohrung vor Wurzeleinwuchs geschützt werden.

  • Bei schlechten Standortvoraussetzungen kann durch spezielles Baumsubstrat ein Problemstandort deutlich verbessert werden. Auch technische Einbauten zur Bodenbelüftung und Bewässerung verbessern die Entwicklungsmöglichkeiten von Bäumen in der Stadt erheblich, kosten aber.
  • Der Abstand zur Fassaden und Balkonen muss größer als 4,5 m sein, die Feuerwehr muss Platz zum Anleitern haben, Oberleitungen der Wiener Linien können auch ein Knock-Out-Kriterium sein.
  • Unglaublich, aber wahr: Auch Anrainer:innen können aus Angst vor zu viel Schatten oder unerwünschten Kleintieren und Insekten Bäume ablehnen. So wurde in Simmering ein bereits markierter Standort nach Protesten zurückgezogen.
  • Inklusive einer Bewässerungsanlage kann ein Stadtbaum schnell einmal 20.000 Euro oder noch mehr kosten. Ist der Baum gepflanzt, muss noch der Aufwand für die Pflege (Astschnitt, Laub, Bewässerung) berücksichtigt werden.

Ist nun aber endlich ein geeigneter Platz gefunden für einen neuen Baum, kommt ein scheinbar unbezwingbarer Endgegner: Parkplätze.

Als heilige Kuh der Bezirkspolitik ist deren Ersatz durch einen Baum oft faktisch unmöglich. Lieber wird eine öde und im Sommer glutheiße Asphalt- und Blechwüste akzeptiert, bevor auch nur ein einziger Parkplatz geopfert wird.

  • So wird es in der Pantucekgasse auch in Zukunft keine Bäume im Straßenraum geben, obwohl es dort möglich wäre.
  • Für die Felsgasse wird zur Zeit ein Projekt ausgearbeitet, die Umsetzung ist jedoch unsicher.
  • Im Fall der Braunhubergasse, Dopplergasse, Geiselbergstraße, Mautner-Markhof-Gasse, Römersthalgasse und Schneidergasse wurde von der Mehrheit in der Bezirksvertretung eine Prüfung der Situation verweigert, siehe https://simmering.gruene.at/…/simmering-gruen-oder-grau/

Politik ist aber nun mal das Bohren dicker Bretter und
Die Grünen Simmering bleiben dran.

Wünsche für Bäume? simmering@gruene.at

Mehr Infos zu Stadtbäumen gibt es auch in diesem Artikel von Die Grünen Landstraße: https://bessermitgruen.at/warum-haben-wir-nicht-mehr…/