U3-Verlängerung – die eierlegende Wollmilchsau?

Bei der letzten Bezirksvertretung hat diesmal die SPÖ den langjährigen Part von FPÖ und ÖVP übernommen und in einer nichtbindenden Resolution an alle und niemand die Verlängerung der U3 bis an die Bezirksgrenze gefordert. Für uns ist klar, dass es jetzt eine ernsthafte Diskussion über die Mobilität in Simmering geben muss, statt in weiter Zukunft liegende Pläne immer wieder aufzuwärmen.

Warum solche Resolutionen nichts bringen, sondern als Alibihandlungen für fehlende Verkehrskonzepte herhalten müssen

Simmering ist in den letzten Jahren stark gewachsen, die Anbindung insbesondere für Kaiserebersdorf hat damit nicht Schritt gehalten.

  • Es fehlt an leistungsfähigen Öffis, die Bedienung in der Fläche muss verbessert werden.
  • Die Grünen fordern daher ein verkehrsträgerübergreifendes Verkehrskonzept für Simmering, welches das weitere Wachstum des Bezirks und die Klimaschutzziele auf Bundes- und Landesebene berücksichtigt.
  • Nicht nur die Verbindung ins Zentrum muss gestärkt werden, sondern auch die Verknüpfung mit dem Umland.

Politisch ist der U2-U5-Ausbau als unumstößliche Tatsache fixiert und bis 2035 im Gang.

Selbst bei einem unmittelbaren Start danach könnte ein Betrieb der U3 nach Kaiserebersdorf frühestens 2045 erfolgen.

Zudem wird die U3-Verlängerung von Seiten der Bezirkspolitik gerne als „eierlegende Wollmilchsau“ verkauft, die alle Wünsche erfüllt: So soll die U-Bahn

  • entlang der Simmeringer Hauptstraße fahren und
  • den Zentralfriedhof bedienen, dann noch
  • der Kaisereberdorfer Straße folgen,
  • zum Leberberg abbiegen und
  • bis nach Schwechat
  • und weiter zum Flughafen fahren.

Das alles wird sich in Realität nicht ausgehen. Nachteile wie verstärkte Bebauung, die bis jetzt noch jede U-Bahn-Verlängerung gebracht hat, werden gerne ausgeblendet.

Für die Grünen Simmering ist diese Resolution daher vor allem ein Anstoß, sich endlich ernsthaft und kurzfristig mit den Mobilitätsproblemen des Bezirks auseinanderzusetzen, anstatt als Alibihandlung über in ferner Zukunft liegende U-Bahn-Pläne zu diskutieren.

Ein Buskonzept wurde aber ebenso wie weitere Verbesserungen im Busnetz immer wieder vom zuständigen Stadtrat Hanke abgelehnt.

„Der Stadtrand braucht aber jetzt schon eine sofortige Verbesserung der Öffi-Infrastruktur, wie z.B. die Verdichtung bei den S-Bahn-Linien S7 und S80, die Straßenbahn nach Schwechat und ein neues Buskonzept inkl. Anrufsammeltaxis für Kaiserebersdorf und Albern“

Sofia Palzer-Khomenko Klubobfrau, Bezirksrätin

„Gerade die FPÖ mit ihren erratischen Anträgen zur U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf ist kein glaubwürdiger Vertreter der Interessen Simmerings. So wurde die fertig geplante und politisch paktierte Straßenbahn nach Schwechat vom neuen Verkehrslandesrat Udo Landbauer auf das Abstellgleis geschoben, weil man lieber den Autoverkehr fördert.“

Heidi Sequenz Gemeinderätin, Mobilitätssprecherin