S80 — Verbesserungen geplant, Umsetzung offen
Die Schnellbahn S80 ist als „Südost-Tangente auf Schienen“ eine wichtige Verbindung zwischen der Donaustadt, Simmering, dem Hauptbahnhof und dem Westen Wiens.
Die Grünen Simmering haben sich bei der Stadt Wien nach geplanten Verbesserungen erkundigt:
- 15-Minuten-Takt für 2029 angekündigt, aber abhängig von der Fertigstellung der Verbindungsbahn in Hietzing.
- Vorgezogene Intervallverdichtung zwischen Hauptbahnhof und Aspern Nord wird geprüft (abhängig von verfügbaren Slots auf der Strecke).
- Probleme (überfüllte Züge) sind bekannt, aber kurzfristig nicht mehr Kapazitäten (z.B. Doppelgarnituren) möglich.
Unsere Fragen:
Hier die vollständige Antwort von Stadtrat Peter Hanke:
Sowohl die Stadt Wien als auch der VOR sind sich der Bedeutung der Linie S80 als attraktive Tangentialverbindung bewusst und arbeiten gemeinsam intensiv an schnell umsetzbaren Verbesserungen. Aufgrund der Komplexität und verschiedenen Abhängigkeiten im Gesamtsystem Eisenbahn sind die Verkehrsexperten jedoch von verschiedenen Rahmenbedingungen, die auch international vorgegeben sind, abhängig. Dies betrifft vor allem die verfügbaren Kapazitäten auf der Schieneninfrastruktur. Auf dieser fahren neben dem Nah- und Regionalverkehr auch der Fernverkehr und der Güterverkehr. Diese müssen an unterschiedlichen Knotenpunkten zu fixen Zeiten an- oder abfahren, um in die dortigen Fahrplansysteme zu passen und auch Anschlüsse grenzüberschreitend sicherzustellen.“
- Im November 2023 wurde von Stadtrat Hanke ein 15-Minuten-Takt auf der S80 für 2029 angekündigt. Ist zu diesem Zeitpunkt der Ausbau der Verbindungsbahn zwischen Meidling und Hütteldorf abgeschlossen? Falls nein, wie wird der 15-Min-Takt realisiert?
Der Ausbau der Verbindungsbahn ist It. ÖBB Infra Voraussetzung für die Umsetzung des S80-15- Minuten-Takts. Sollte es hier zu weiteren Verzögerungen kommen, kann auch die Taktverdichtung erst später umgesetzt werden. Das liegt aber leider außerhalb der Einflusssphäre des VOR. Der VOR wird seitens ÖBB Infrastruktur über den Projektverlauf informiert, das Projekt selbst wird von ÖBB Infrastruktur abgewickelt und unterliegt einem UVP Verfahren. Jede Verzögerung in diesem Projekt hat eine direkte Auswirkung auf den Start des 15 Minuten Taktes. Dennoch ist der VOR ständig im Austausch mit ÖBB Personenverkehr und auch ÖBB Infra und drängen auf eine rasche Umsetzung.
- Ist infolge des zweigleisigen Ausbau der Marchegger Ostbahn geplant, die R81-Züge kurzfristig (vor 2029) 10 Min früher bzw. später zu legen, sodass sich zwischen Hauptbahnhof, Simmering und Stadlau gemeinsam mit der S80 annähernd ein 15-Minuten-Takt ergibt?
Seitens VOR wird im Auftrag der Stadt Wien seit mehreren Jahren gemeinsam mit dem beauftragten Eisenbahnunternehmen (ÖBB PV) intensiv geprüft, welcheMöglichkeiten bestehen, auch vor vollständiger Umsetzung der Verbindungsbahn ehestmöglich eine Verdichtung und/oder bessere Taktverteilung zumindest zwischen Wien Hauptbahnhof und Aspern Nord zu erreichen. Aufgrund der starken Belastung der Strecke Simmering – Stadlau (neben dem Nahverkehr ist auch der internationale Fern- und Güterverkehr unterwegs) und der dort stattfindenden Baumaßnahmen ist es schwierig, andere Trassen = „Zeitslots“) für die Nahverkehrszüge zu attraktiven Lagen zu erhalten. Mit der Fertigstellung der zweigleisigen Marchegger Ostbahn im österreichischen Abschnitt (Dezember 2024) werden sich die Rahmenbedingungen wieder ändern, weshalb aktuell im Zuge der Bestellungen durch die Verkehrsdiensteverträge verschiedene Umschichtungen von Trassenlagen bzw. Linienänderungen (z.B. zusätzliche S80-Züge nur östlich des Hauptbahnhofs) zur spürbaren Verbesserung des Angebots geprüft werden. Einekonkrete Machbarkeit kann seitens Infrastrukturbetreiber allerdings erst dann beurteilt werden, wenn alle Trassenbestellungen, also auch anderer Eisenbahnunternehmen wie Güterverkehrsunternehmen, vorliegen.
- Schon derzeit kommt es vor allem in der Hauptverkehrszeit zum Überschreiten der Haltezeiten infolge überfüllter Züge. Teilweise mussten Fahrgäste zurückgelassen werden, weil die Kapazität unzureichend waren. Sind diese Probleme bekannt?
VOR ist zu diesem Thema in intensivem Austausch mit dem beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen (ÖBB PV AG), allerdings sind insbesondere aufgrund von Lieferverzögerungenbei der Beschaffungvon Schienenfahrzeugenderzeit kurzfristig keine zusätzlichen Kapazitäten verfügbar.
- Ist kurzfristig (vor 2029) der Einsatz von Doppelgarnituren während der Hauptverkehrszeit angedacht, um die oben genannten Probleme zu beheben?
Siehe Punkt 3., VOR strebt daher prioritär eine Entlastung durch eine Taktverdichtung an.
Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass eine Taktverdichtung für das Jahr 2029 nach wie vor geplant ist, jedoch die Umsetzung von unterschiedlichen Einflussfaktoren, die nicht in der Hand des VOR liegen, abhängig ist. Der VOR ist von der Stadt Wien beauftragt, hier laufend die Interessen für eine Taktverdichtung bei den zuständigen Stellen einzubringen und tut dies mit großem Engagement im Sinne aller Fahrgäste.