Parkraum-Bewirtschaftung in Simmering
Learning by no doing – Versäumnisse der Bezirksvorstehung
Starke Verdrängung in Zonen B+C
Was alle Verkehrsexpert*innen, was auch wir Grüne prophezeit haben: die Einführung der Parkraumbewirtschaftung („Parkpickerl“) in einer Bezirkszone zieht eine stärkere Belastung durch Parkende bzw. Parkplatzsuchende in den anliegenden Gebieten (Zonen B+C) nach sich.
Nach der Einführung des Parkpickerls in Favoriten mussten diese Effekte sogar den langjährig mit notorischer Parkpickerlphobie behafteten Parteien (FPÖ, SPÖ, ÖVP) auffallen.
Statt aber die Verantwortung des repräsentativen Mandats wahrzunehmen, änderte die Bezirksvorstehung nichts an ihrem populistisch grundierten dreizonigen Befragungsplan. Ohne darüber aufzuklären, dass in jenen Zonen, in denen die Bevölkerung sich gegen ein Parkpickerl entscheidet, die Verkehrs- und Parkplatzsituation stark verschlechtern werde. Kurios mutet auch die Aussage von Bezirksvorsteher Stadler an, dass er auch in den nun betroffenen Grätzln ein Parkpickerl wollte. Noch im Frühjahr 2017 sprach sich FP-Bezirksparteiobmann Harald Stefan in den Medien generell gegen das Parkpickerl aus!
So kam es, wie es kommen musste: In der aktuell am meisten belasteten Zone A gab es eine Mehrheit für, in den anderen Zonen eine gegen das Parkpickerl.
Schon am Tag des Beginns der Parkraumbewirtschaftung gab es heftige Unmutsäußerungen in den unbewirtschafteten Zonen, da sich der Pendlerverkehr nun aus der Zone A in die anderen verlagerte.
Nun beginnt auch der Bezirksvorsteher zu denken. Spät.
Parkpickerl auch in Zonen B+C
Wir fordern daher, dass die Bezirkspolitik rasch handeln muss:
- Umgehende Parkraumbewirtschaftung für ganz Simmering!
- Gesamtbezirkskonzept für die Nutzung des gewonnenen öffentlichen Raums.
- Verhandlungen mit der Stadtregierung und dem Land Niederösterreich über die Eindämmung des Pendler*innenverkehrs bzw. Herstellung von Anreizen zum Umstieg auf öffentlichen Verkehr.
Ein ganzes Jahr wurde durch Nichtstun verloren. Nun gibt es keine Entschuldigung mehr, so weiter zu machen. Die Simmeringer*innen haben sich das nicht verdient!