Öffentlicher Verkehr – Unsere Ideen für Simmering

Simmering ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Während Zentralsimmering mit der U3 optimal an den ÖV angebunden ist, gilt das für Kaiserebersdorf nicht. Bim- und Buslinien bedienen auf Grund der weniger kompakten Siedlungsstruktur nur die Hauptachsen, sodass längere Fußmärsche notwendig sind. Obgleich der Motorisierungsgrad für ganz Simmering mit 37 Pkw/100 Einwohner im Wiener Durchschnitt liegt, weist er in den äußeren Bezirksteilen deutlich höhere Werte (bis zu 45 Pkw/100 Einwohner) auf.

Wir fordern ein verkehrsträgerübergreifendes Verkehrskonzept für Simmering, welches das weitere Wachstum des Bezirks und die Klimaschutzziele auf Bundes- und Landesebene berücksichtigt und insbesondere die Anbindung von Kaiserebersdorf verbessert. Hier kommt vor allem der S-Bahn eine wichtige Rolle zu. Nicht nur die Verbindung ins Zentrum muss gestärkt werden, sondern auch die kleinräumige Verknüpfung mit dem Umland zur Verbesserung der Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen.

S-Bahn

Die S-Bahn ist in Wien und speziell in Simmering ein wesentlicher Bestandteil des hochrangigen ÖV-Netzes. Die notwendige Infrastruktur ist vorhanden oder vergleichsweise kostengünstig herstellbar. Wir fordern für Simmering:

  • S7: 15-Minuten-Takt zur besseren Anbindung Kaiserebersdorfs
  • S80: so rasch wie möglich 15-Min-Takt zwischen Hütteldorf und Aspern Nord; Ausbau S-Bahn-Station Haidestraße, Errichtung einer neuen Haltestelle „Gräßlplatz“
  • S-Bahn-Bypass: Führung von Zügen auf der Strecke Mistelbach/Gänserndorf-Stadlau-Simmering-Hauptbahnhof zur Entlastung der Stammstrecke und besseren Anbindung von Simmering an die Gebiete nördlich der Donau
  • Großer S-Bahn-Ring (langfristig): via Donaulände – Kaiserebersdorf – Oberlaa -Meidling zur Stärkungen der tangentialen Verbindungen in den 2. und 10. Bezirk

U-Bahn

Eine Verlängerung der U3 Richtung Kaiserebersdorf ist grundsätzlich wünschenswert, aber es gilt zu beachten:

  • Das derzeitige Ausbaukonzept der Wiener U-Bahn umfasst nur die U2 und U5. Die Baupläne erstrecken sich bis in das Jahr 2035. Selbst wenn man sofort eine U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf beschließt, ist eine Realisierung vor 2045 kaum realistisch. Bis dahin braucht es kurzfristig wirksame Zwischenkonzepte, wie Kaiserebersdorf mit Öffis gut versorgt werden kann.
  • Eine U3-Verlängerung wird von Seiten der Bezirkspolitik gerne als „eierlegende Wollmilchsau“ verkauft, die alle Probleme löst, aber Fragen bleiben dennoch: Soll die U-Bahn entlang der Simmeringer Hauptstraße fahren und den Zentralfriedhof bedienen, oder doch besser der Kaisereberdorfer Straße folgen mit ihren großen Wohnhausanlagen? Soll sie zum Leberberg abbiegen oder geradeaus nach Schwechat fahren? Will der Bezirk die massive Wohnbautätigkeit, die bis jetzt jede U-Bahn-Verlängerung nach sich gezogen hat?

Bim und Bus

  • Bau der bereits fertig geplanten Straßenbahnlinie 72 von Simmering nach Schwechat
  • Ausreichende Mittel zur Erhalt des Schienennetzes der Bim. Die Langsamfahrstellen haben sich 2017-23 verdreifacht, weil die Stadt zu wenig investiert.
  • 73A : Abends sollen alle Busse bis Kaiserebersdorf Zinnergasse fahren statt nur bis Pantucekgasse
  • Verkehrskonzept Kaiserebersdorf: Einführung von Anrufsammeltaxis nach dem Vorbild des „WienMobil Hüpfers“ in der Donaustadt v.a. abends und am Wochenende. Dies ist eine umweltfreundliche Ergänzung des Mobilitätsangebots für Flächenbezirke.
  • 71B: Hst. Kaiserebersdorf: Bessere Beleuchtung, Unterstand
  • 69A: Beschleunigung Sonnwendviertel. Viele Ampeln bremsen den Bus aus und verhindern einen qualitätsvollen Fahrplan.
  • 79A/B: Dichtere Intervalle und Betrieb zwischen Kaiserebersdorf und Freudenau auch am Sonntag zu Anbindung des Naherholungsgebiets Donauinsel
  • Neue Busverbindung St. Marx-Gasometer-Haidestraße S80 zur Erschließung der Wohngebiete im Gasometervorfeld und Campus Rappachgasse