Gesundheits-Gefahr Ultrafeinstaub
In der Umgebung von Großflughäfen wurden besorgniserregende Konzentrationen von gesundheitsgefährlichem Ultrafeinstaub gemessen. Auch Simmering könnte betroffen sein.


Flugzeuge als Ultrafeinstaub-Schleudern
Als ultrafeine Partikel beziehungsweise Ultrafeinstaub werden Partikel in der Luft mit einem Durchmesser zwischen 1 und 100 Nanometer bezeichnet. Sie dringen nicht nur bis zu den Lungenbläschen vor, sondern gelangen auch in den Blutkreislauf und werden in verschiedene Organe verteilt, wo sie entzündliche Veränderungen bis hin zu Herzinfarkten und Schlaganfällen verursachen können. In Städten ist der Verkehr der Hauptverursacher von Ultrafeinstaub. Kürzlich veröffentlichte internationale Studien zeigen, dass zudem durch Flugzeugtriebwerke massiv ultrafeine Partikel ausgestoßen werden. Beim Start eines Airbus 330 oder einer Boeing 767 werden 100 Billiarden Partikel pro Sekunde emittiert.
Eine laufende Studie am Flughafen Frankfurt am Main bestätigt vorhergehende Untersuchungen in Los Angeles, Amsterdam und Kopenhagen: An dem Messstationen rund um den Flughafen wurde eine diffuse Ultrafeinstaub-Wolke erfasst, welche sich bis zu 8 km ausbreitet. Bei Landeanflügen bei einer Flughöhe von unter 400 m werden besonders hohe Partikelkonzentrationen gemessen.
Hohe Werte nahe Flughafen Schwechat
Für den Flughafen Wien gibt es noch keine wissenschaftliche Erfassung der Gefahr durch Ultrafeinstaub. Messungen von Experten der TU München im Auftrag von Bürgerinitiativen ergaben jedoch Belastungen von 56.000 Partikel/cm3 in Enzersdorf/Fischa und bis zu 100.000 Partikel/cm3 in Mannswörth. Der übliche Wert für städtische Gebiete beträgt 8.000-15.000 Partikel/cm3. Auf Grund der räumlichen Nähe von Simmering zum Flughafen und der über den Bezirk führenden Anflugroute ist in Kombination mit anderen Ultrafeinstaub-Quellen (Industrie, KFZ-Verkehr..) auch in hier eine erhöhte Konzentration zu erwarten.
Antrag auf Messung in Simmering
Die Grünen Simmering haben daher in der Sitzung der Bezirksvertretung im März 2020 den Antrag gestellt, auch in unserem Bezirk Ultrafeinstaub-Messungen durchzuführen. Auch wenn es noch keine fixen Grenzwerte für die ultrafeinen Partikel gibt, halten wir eine Beobachtung und Information der Bevölkerung für notwendig.