Versorgungs-Lücke
„Wir nehmen leider nur Neugeborene oder Geschwisterkinder!“ –
Wer kennt diese Aussage nicht auf der Suche nach einem Kinderarzt/-ärztin in Simmering? Der Mangel nimmt immer dramatischere Ausmaße an, während die Anzahl der Kassenstellen stetig zurückgeht: Waren in ganz Wien vor 10 Jahren noch 105 Stellen besetzt, sind es jetzt nur mehr 70.
Immer öfter sehen sich Eltern gezwungen, einen Wahlarzt/-ärztin aufzusuchen und auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben. Für viele ist dies jedoch angesichts der Kosten keine Option – ärztliche Versorgung wird zunehmend zur Frage des Geldes.
Egal ob Influenza, RS-Viren, Bauchschmerzen oder eine Eltern-Kind-Pass-Untersuchung: Wer ärztliche Betreuung für sein Kind braucht, hat im 11. Bezirk schlechte Karten. Häufig ist in den Ordinationen niemand telefonisch zu erreichen – das Personal ist völlig überlastet. Selbst diejenigen, die aufgenommen werden, sehen sich vor Ort mit stundenlangen Wartezeiten konfrontiert.
Gleichzeitig plant die Stadt in Kaiserebersdorf Wohnraum für 10.000 Menschen – Kinder sind offenbar nicht Teil davon.
Abhilfe versprechen Stadt Wien und Ärztekammer angeblich durch die Schaffung von Kinder-Primärversorgungseinheiten mit Kassenvertrag. Nur gibt es in Simmering keine einzige davon und auch von Planungen ist nichts bekannt.
